Wie kam ich zum Mosaik der Trauer
Viele Menschen sagten zu mir: "Das ist viel zu viel, das halte ich nicht aus, der Berg ist zu hoch, der Ozean zu weit. Die Gefühle zu überfordernd und zu wechselhaft. Die Schuld macht mich fertig. Ich spüre meinen geliebten Menschen nicht mehr und mit diesem Menschen habe ich doch alles besprochen oder habe meine Pläne mit ihm gemacht.
Und jetzt ist alles viel zu viel."
Das passende Bild - gibt es das?
Ich überlegte lange, welches Bild für mich passend ist, um den Prozess der Trauer darzustellen.
Phasenmodelle sind überholt und überfordern auch: Ich sollte doch schon da sein oder ich war doch schon da, jetzt habe ich Rückschritte gemacht.
Aufgabenmodelle wirken für viele, als wären sie schuld, wenn es nicht "schnell genug geht".
Dynamische Modelle, in denen zwischen Verlust- und Weiterleben hin und her geswitcht werden, sind oft leichter zu verstehen.
In der Arbeit mit einem Kind, das die Teile seiner Trauer in Steinen auf dem Tisch anordnete, wurde mir plötzlich klar: Genau das ist es.
Es geht um das Mosaik.
Wenn ich am Beginn meines Lebens mein ganzes Lebensmosaik gesehen hätte, hätte mich das überfordert. Stein für Stein setzte es sich nach und nach zusammen.
Und als unser Sohn starb, wenn ich all das sah, was es bedeutet, dann überforderte es mich. Wenn ich mich um einzelne Teile der Trauer, also um einzelne Steine, kümmerte, tat mir das wohl. Auch wenn es im Moment schmerzhaft war.
Und so begann ich, das Mosaik der Trauer nach und nach zu entwickeln. Es ist noch nicht fertig und ich weiß nicht, ob es das jemals sein wird.
Starte mit dem ersten Thema und sei gespannt, was da noch alles kommen wird. Und wenn du selber eine Idee hast, dann teile sie mir gerne mit.